UNSER KONZEPT
Die Lernwerkstatt
Als Lernwerkstatt werden in der heutigen Pädagogik Räume bezeichnet, in denen vielfältige Materialien für das praktische und eigenaktive Lernen bereit stehen und das Lernen durch eigene Erfahrungen ermöglichen. Die Materialien berücksichtigen die individuellen Entwicklungsbedürfnisse der Kinder. Die Ordnung ist hier kein Element von Zwanghaftigkeit. Sie verhilft zu einer guten vorbereiteten Umgebung, in der Kreativität und individuelles Handeln stattfinden können. Eine durchdachte Anordnung der Arbeitsmittel bildet den Nährboden dafür, kreativ eigene Ideen umsetzen zu können.
Von der Lernwerkstatt zur Werkstatt-Kita
Anfang der neunziger Jahre gründete Marion Tielemann eine Modell-Kita, die mit einer Lernwerkstatt für die ältesten Kinder der Kita ausgestattet war. Sie übernahm den Begriff der Lernwerkstatt aus dem Lehrerfortbildungsinstitut (IPTS) in Schleswig-Holstein, hatte jedoch eigene Vorstellungen und Ideen der Umsetzung. Das aktive und selbsttätige Kind stand im Mittelpunkt ihrer pädagogischen Vorstellungen. Durch das Buch »Erziehung zum Sein« von Rebeca Wild und ihrem Modell über die »Nichtdirektivität« in der pädagogischen Haltung der Pädagoginnen und später die entwickelte Kindergartentheorie im Studienzentrum für Kinderaktivitäten in Israel war Marion Tielemann hoch motiviert, ähnliches auch in Deutschland auszuprobieren. Weitere Einflüsse aus der Reggio-Pädagogik und die philosophischen Theorien von Maria Montessori und Célestin Freinet haben sie bei der Entwicklung einer Werkstatt-Kita sehr geprägt.
Der Raum als dritter Pädagoge
Ein Raum wird dann zum »dritten Pädagogen«, wenn es den Pädagoginnen gelingt, grundsätzliche Voraussetzungen dafür zu schaffen. Dazu ist es notwendig, die Kinder in ihrem Tun gezielt zu beobachten. Gespräche mit Arbeitskolleg/innen helfen zum Beispiel folgende Fragen vorher zu klären:
- Wie entwickeln wir ein Ordnungssystem, das für die Kinder leicht verständlich ist?
- Wie schaffen wir eine geordnete, entspannte und freie Atmosphäre, damit die Kinder sich entfalten können?
- Sind die Materialien so ausgewählt und gestaltet, dass jedes Kind sein individuelles Erfolgserlebnis haben kann?
- Wie viele Kinder sollten gleichzeitig in einem Werkstattraum zur selben Zeit verschiedene Dinge tun können?
- Bietet die Werkstatt eine Vielfältigkeit an Material an?
- Gibt es wenige klare Absprachen, die einheitlich für alle Werkstätten in der Kita gelten?
- Hat die Pädagogin ihren Platz in der Werkstatt?
Werkstätten können in allen Kitas entstehen
Besondere Räume sind für Werkstätten nicht notwendig. Der Begriff der Werkstatt bezieht sich hauptsächlich auf die Raumgestaltung und das vorhandenen Material. Entscheidend ist,
Werkstätten stellen ein räumliches und soziales Umfeld dar, in denen die Kinder aus eigenem Antrieb, allein oder mit anderen Kindern zusammen, zur selben Zeit ganz unterschiedliche Dinge tun können. Zu berücksichtigen sind bei der Werkstattgestaltung dabei alters- und entwicklungsbedingten Unterschiede der Kinder Rücksicht nehmen können. Werkstätten für Kinder in einer Altersmischung von zwei bis sechs Jahren haben hier oftmals große Probleme.
- wie die Raumgestaltung der Werkstatt umgesetzt wird,
- welches Bild die Pädagogen von der Aktivität der Kinder haben und
- das reflektierende Verhalten der Pädagogen im pädagogischen Alltag.
Werkstätten stellen ein räumliches und soziales Umfeld dar, in denen die Kinder aus eigenem Antrieb, allein oder mit anderen Kindern zusammen, zur selben Zeit ganz unterschiedliche Dinge tun können. Zu berücksichtigen sind bei der Werkstattgestaltung dabei alters- und entwicklungsbedingten Unterschiede der Kinder Rücksicht nehmen können. Werkstätten für Kinder in einer Altersmischung von zwei bis sechs Jahren haben hier oftmals große Probleme.
Das Kind in der Werkstatt
Kinder sind von Geburt an mit allem ausgestattet, was sie zum Leben und zur Entwicklung benötigen. Sie sind geborene Lerner, die die Kraft und den Willen haben, ihre Entwicklung eigenständig und individuell voranzubringen. In der Reggio-Pädagogik wird das Kind als kompetentes Wesen angesehen, da es sowohl die Kunst des Forschens als auch »hundert Sprachen« besitzt und es Konstrukteur seines eigenen Wissens ist.
In den Werkstätten haben die Kinder die Möglichkeit, diese angeborenen Fähigkeiten zu entfalten. Sie können unentwegt aktiv sein. Die ästhetischen Räume und Materialien laden zum genussvollen Tun ein. Ein gut gefülltes Regal nenne ich eine »visuelle Cafeteria«. Sie macht »hungrig«, fantasievoll und kreativ aktiv zu werden. »Das Auge schläft, bis der Geist es mit einer Frage weckt«, sagen die Reggianer.
In den Werkstätten haben die Kinder die Möglichkeit, diese angeborenen Fähigkeiten zu entfalten. Sie können unentwegt aktiv sein. Die ästhetischen Räume und Materialien laden zum genussvollen Tun ein. Ein gut gefülltes Regal nenne ich eine »visuelle Cafeteria«. Sie macht »hungrig«, fantasievoll und kreativ aktiv zu werden. »Das Auge schläft, bis der Geist es mit einer Frage weckt«, sagen die Reggianer.